
Das 10. Arrondissement – Entlang der Wasseradern von Paris
Willkommen im 10. Arrondissement von Paris, offiziell auch Arrondissement de l’Entrepôt genannt – benannt nach den historischen Lagerhallen und Speicheranlagen, die hier im 19. Jahrhundert rund um die großen Kanäle entstanden. Heute ist dieses Viertel ein spannender Mix aus Geschichte, urbaner Lebendigkeit, multikulturellem Flair und junger Kreativszene.
Ein Viertel entsteht – vom Dorf zum industriellen Knotenpunkt
Bis ins 18. Jahrhundert war das Gebiet des heutigen 10. Arrondissements ein Vorstadtbereich mit verstreuten Häusern, kleinen Dörfern und Handwerksbetrieben. Doch mit dem rasanten Wachstum von Paris im 19. Jahrhundert änderte sich alles. Die industrielle Revolution führte zu einem enormen Bedarf an Transport- und Lagerinfrastruktur – und genau hier, am Schnittpunkt zwischen innerstädtischem Paris und dem Norden Frankreichs, entstand ein zentrales Verkehrs- und Logistikzentrum.
Kernstück dieser Entwicklung war der Bau des Canal Saint-Martin zwischen 1802 und 1825. Der Kanal, auf Initiative von Napoleon Bonaparte begonnen, verband die Seine mit dem Canal de l’Ourcq und erleichterte den Warentransport in die Hauptstadt. Rund um die Schleusen, Brücken und Speicherräume entwickelte sich ein blühendes Handelsviertel. Die Bedeutung dieser Infrastruktur spiegelt sich in der offiziellen Bezeichnung „l’Entrepôt“ wider – das französische Wort für „Lagerhaus“.